Am 9. September (19.30 Uhr) beginnt für unsere erste Herrenmannschaft die erste Saison in der Landesliga. Nach dem anstrengenden Trainingslager hat Kreisläufer Jan Richter mit uns über die Vorbereitung und die kommende Saison gesprochen.


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Hallo Jan! Das Trainingslager ist vorbei. Worauf lag der Fokus und wie gut hat die Mannschaft mitgezogen?

Jan Richter: ,,Zu allererst liegt der Fokus bei einem Trainingslager von Nadim immer erstmal auf dem puren Überleben. Ansonsten lag unser Fokus definitiv auf unserem Angriffsverhalten, da wir zu Beginn der Vorbereitung sehr viel Abwehr trainiert haben, um uns da zu stabilisieren und ein gutes Fundament aufzubauen."

 

Am Freitag wart ihr zum Auftakt Kartfahren. Wie wichtig sind solche gemeinsamen Aktionen für das Mannschaftsgefüge?

,,Obwohl wir uns alle wirklich gut verstehen und mittlerweile auch außerhalb des Handballs viel zusammen machen ist es trotzdem extrem wichtig. In der Vorbereitung sehen wir uns gefühlt jeden Tag, da ist es nötig, sich mal außerhalb des Phoenixsees, der Halde, der Halle oder des Fitnessstudios zu sehen und etwas zu machen, auf das alle Bock haben und sich am nächsten Tag trotzdem noch ohne Muskelkater bewegen zu können."

 

In den bisherigen Testspiel habt ihr laut Nadim vor allem in der Abwehr überzeugt. Was macht eure starke Deckung aus?

,,Vor allem zu Beginn der letzten Saison hat man gesehen, dass wir relativ viele Neuzugänge waren, die zentral gedeckt haben. Ich glaube einfach, dass wir mittlerweile sehr gut eingespielt sind, vor allem, was das Zusammenspiel mit unseren Torhütern angeht. Außerdem merkt man momentan, dass jeder Bock darauf hat, Deckung zu spielen und wir niemanden alleine stehen lassen, sondern jeder den einen Extraschritt macht, um sich gegenseitig zu helfen. Wir decken viel mehr im Verbund als noch vor einem Jahr. Deswegen funktioniert die Deckung auch momentan so gut, egal in welcher Formation."

 

 ,,60 Minuten Knallgas geben"

Du bist einer der Veteranen der Mannschaft. Worauf kommt es in der Landesliga speziell an?

,,Veteran ist schon ein hartes Wort, so super alt bin ich auch nicht. Mental bin ich noch mindestens fünf Jahre jünger als Jonas [Lüke]... In der Landesliga wird es aber auf jeden Fall darauf ankommen, dass wir mit einer guten Mischung aus Demut und Selbstvertrauen in jedes Spiel gehen. Ich glaube schon, dass wir in jedem Spiel in der Lage sind, ordentlich mitzuhalten. Allerdings müssen wir dazu auch 60 Minuten Knallgas geben und lernen, nicht wie in der letzten Saison oft schon nach 40 Minuten einen Gang zurückzuschalten. Es wird darauf ankommen, auch am Ende noch klar im Kopf zu sein.

 Außerdem wird es wichtig sein zu sehen, wie die Mannschaft mit Niederlagen umgeht. Wenn alles gut läuft, dann ist es normal gute Laune zu haben und sich super zu verstehen. Aber es kann durchaus passieren, dass wir mal fünf Spiele am Stück knapp verlieren oder auch einen drüberkriegen. Im Endeffekt wird sich erst dann zeigen, wie sehr wir zusammenhalten. Aber da wird sich so auch die Chance bieten, als Mannschaft noch enger zusammenzuwachsen und auch gemeinsam an den neuen Aufgaben zu wachsen."

 

In einem Monat geht die Saison los. Wo habt ihr noch etwas Nachholbedarf?

,,Man hat in den Spielen gegen höher spielende Mannschaften wie Riemke oder Westerholt gesehen, dass wir vor allem am Ende eines Spiels noch zu unreif sind. Wir haben in beiden Spielen 80 bis 90 Prozent der Zeit sehr gut mitgehalten und auch geführt. Auf einmal sind wir im Angriff aber alle durchgedreht und jeder wollte das Spiel alleine entscheiden. Aber daran haben wir im Trainingslager auch schon gearbeitet. Bevor wir den Ball in die Hand bekommen haben, wurden wir immer schon ordentlich langgemacht, um zu lernen auch in der Endphase des Spiels einen klaren Kopf zu bewahren.

Andererseits wird es in der letzten Phase wichtig sein, dass wir die Abläufe genauer einstudieren und sich jeder auf die Eigenarten des anderen in Angriff oder Abwehr einstellt. Ansonsten sind wir auf einem sehr guten Weg und ich denke, dass jeder Bock auf die neue Saison hat, vor allem auch weil man endlich die Vorbereitung hinter sich haben will. Die ist nämlich jedes Jahr wieder das Schlimmste am ganzen Handballspielen."

 

Nächsten Mittwoch (20 Uhr) steht zunächst einmal ein weiteres Teststpiel an. Gegner ist dein Ex-Verein HSC Haltern-Sythen. Warum ist das für dich ein besonderes Spiel?

,,Der HSC ist - ähnlich wie wir - ein sehr familiärer Verein. Ich hatte mit die drei besten Jahre meiner bisherigen Karriere in Haltern, sowohl sportlich als auch von den Menschen, die ich dort kennengelernt habe. Die Mannschaft ist im Großen und Ganzen meine alte Truppe, außer ein paar Leuten hat sich da eigentlich nicht viel geändert. Zu den Meisten habe ich auch immer noch viel Kontakt, ein paar von den Jungs bleiben nach dem Spiel auch in Dortmund und wir machen noch etwas zusammen. Deswegen hoffe ich auch, dass wir sie eventuell etwas ärgern können, sonst wird das nämlich ein super nerviger Abend für mich."